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Leider musste mein Hoppel anfang des Jahres 2002 einige schwere Wochen
durchmachen. Am Bauch hatte sich ein grosser Tumor gebildet, der am 2.
Januar in einer Operation entfernt wurde. Hoppel war zum Zeitpunkt der
Operation schon 7 Jahre alt, aber es ging alles gut.
In den ersten Wochen nach der Operation hatte Hoppel noch oft
Schmerzen, was man durch die weit hervorgetretenen Augen ansehen
konnte. Noch länger dauerte es, bis er sich wieder aufrichten und
auf den Vorderpfoten stehen konnte. Die rutschten immer auseinander, so
dass er wie ein Seehund mit ausgebreiteten Vorderpfoten da lag und nur
rückwärts durchs Zimmer robben konnte. Wir setzten ihn dann
immer in einen schmalen, mit einem Handtuch ausgekleideten Karton,
damit seine Pfoten etwas Halt fanden. Täglich übten wir mit
ihm, die Vorderpfoten aufzurichten und hoben ihn etwas an.
Als er sich endlich mühsam wieder aufrichten konnte, kam der
nächste Schlag: Vermutlich bei einem missglückten Sprung aus
dem Käfig brach er sich eine Vorderpfote, zu allem Unglück
wurde sie zusätzlich noch aus der Schulter ausgerenkt. Unser
Tierarzt konnte sie nicht einrenken, weil sonst der Bruch gesplittert
wäre, von einer komplizierten weiteren Operation, deren Erfolg
zweifelhaft gewesen wäre, riet er uns ab.
Hoppel musste nun 3 Wochen lang in einem kleinen Käfig sitzen und
seine Pfote schonen, damit sie sich irgendwie verwachsen konnte. Aus
einer Klappbox und einem alten Ofengitter bauten wir einen
provisorischen Käfig, den man von oben leicht öffnen konnte,
um Hoppel zu streicheln.
Damit Hoppel wärend dieser Wochen nicht in seinem Käfig
versauern musste, nahmen wir ihn nun überall mit hin. Wenn wir
assen, stand der provisorische Käfig auf der Eckbank mit am
Tisch, beim Kochen nahm ich ihn mit in die Küche (das
Geräusch des Küchenmixers gefiel Hoppel aber wohl nicht),
wir nahmen ihn mit zu unseren Eltern und sogar mit ins Büro, zur
Freude der Kollegen. Und abends sass Hoppel mit uns auf dem Sofa.
In dieser Zeit hatten wir besonders intensiv Kontakt mit Hoppel und
Hoppel hat wohl mehr von der Welt gesehen als in seinem ganzen
bisherigen Leben.
Nach 3 Wochen war der grosse Tag da und Hoppel durfte wieder rumhoppeln.
Zu unserer grossen Freude blieb er kein Dreibein-Hoppler, sondern konnte
auch die betroffene Pfote fast vollwertig wieder benutzen. Auf dem
Bild links kann man sehen, dass die (von Hoppel aus gesehen) linke
Vorderpfote leicht schief steht. Sie war ja nach wie vor ausgerenkt.
Hoppel wurde sogar richtig übermütig, machte riskante
Sprünge und kletterte aufs Sofa, auf die Eckbank und sogar auf den
Tisch, was er früher nie machte.
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Bis Ende Juni blieb unser Hoppel so fit und fröhlich.
Dann, am vorletzten Juni-Wochenende, als ich Hoppel gerade zu meinen
Elten in Konstanz zur Pflege gegeben habe, verlor er plötzlich
seinen Appetit und sass nur noch lustlos im Zimmer rum. Am
darauffolgenden Montag ging meine Mutter mit ihm zur Tierärtztin.
Diese stellte fest, dass er starkes Herzflimmern hatte, durch die
Operation im Januar war er eben doch geschwächt. Sie wollte ihm
noch eine Spritze geben, da starb er auf dem Behandlungstisch,
friedlich, ohne Schmerzen. Im Grunde ein ganz natürlicher Tod,
Herzversagen, Altersschwäche (Hoppel war ja fast 8 Jahre alt).
Die Hitze an jenem Wochenende hat es vielleicht noch etwas beschleunigt.
Hoppel starb am 24.6.2002 an Herzversagen
Da wir verreist waren, erfuhren wir es erst am darauffolgenden Mittwoch.
Wir sind sehr traurig, er fehlt uns sehr. Aber wir haben den Trost, dass
er ohne Schmerzen und langes Leiden starb, er war bis kurz vor seine Tod
munter und fröhlich. Er ist jetzt in Konstanz in unserem Garten
begraben.
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