Deshalb reichte hier ein Einfach-Scheinwerfer, es musste kein Doppelscheinwerfer sein. Das halbiert gleichmal Arbeits- und Kostenaufwand.
Ein "halber" Maxi++ mit Akkus sollte ausreichen. So etwas in der Art hatte
ich 2005 schon mal ausprobiert, mit Luxeon III, den besten damals
verfügbaren LEDs.
Herausgekommen war "Frl.Schick":
Inzwischen sind die über-über-nächsten LED Generationen auf dem Markt. Die aktuell stärkste mit Einzelchip ist die Cree XM-L, die mit bis zu 3 A Strom mehr als 10 mal so viel Licht erzeugt wie damals die Luxeon III.
Dementsprechend heisst der neue Akku-Fernscheinwerfer nun "Frl.Schick++".
Da Frl.Schick++ in Wirklichkeit nur ein halber Maxi++ ist, verzichte ich
hier auf die mechanische Bauanweisung, sondern verweise einfach auf die von
Maxi.
Einziger Unterschied:
Bei der Cree XM-L LED muss die Mobdar Optik nicht aufgebohrt werden wie es
noch bei der SSC P4 notwendig war.
Wer keine Möglichkeit hat, Aluminiumrohre passend zu sägen bzw zu drehen,
kann auch die Gehäuseform des Kant B oder
Müller E verwenden.
Optisch und elektrisch ist das alles dasselbe, nur die Gehäuseform ist anders:
nicht mehr so schick, sondern kantiger.
3 NiMH-AA-Akkus in Reihe geschaltet ergeben an einer XM-L LED 2-3 A Strom, je nach Ladezustand. Das passt also ziemlich gut.
Ich bevorzuge seit langem LSD NiMH Akkus, da sie eine sehr geringe Selbstentladung aufweisen und auch noch bei sehr tiefen Temperaturen noch gut funktionieren. Die korrekte Bezeichnung "LSD" findet man allerdings nie auf den Akkus, sondern nur so Marketing-Schlagwörter wie "Ready to use" o.ä. Die ersten Akkus diesen Typs waren die "Eneloop" von Sanyo. Inzwischen gibts aber diverse Nachfolger, die kaum schlechter, aber wesentlich günstiger sind.
Batteriehalter für 3 AA Zellen gibt es kaum in akzeptabler Qualität, die haben zumeist VIEL zu hohen Anschlusswiderstand. Deshalb baut man sich so was selber: mit 2 Supermagneten werden die 3 AA Zellen verbunden, an den Pluspol wird eine Cinchbuchse direkt gelötet, mittels Litze kommt Minus dran, dann kommt ein Stück alter Rennradschlauch drüber:
Und am Schluss werden die Enden mit Heisskleber versiegelt:
Damit der Akku einfach geladen werden kann, bauen wir uns ein
USB-Ladekabel:
An ein Ende kommt ein Cinchstecker und ein 3.3 Ohm 2 W Widerstand (damit
nur Akku-schonende 220 mA fliessen), ans andere Ende ein USB-A-Stecker.
Der Akku braucht für ein Vollladung so ca 15 Stunden. Da wir mit C/10 laden, schadet eine längere Ladung aber auch nicht. Eine Schnellladung ist so allerdings nicht möglich. Wem das zu lange dauert, sollte sich einen zweiten oder gar dritten Akkupack zulegen und die dann alternierend laden.
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Wie beim Maxi wird wieder ein Riese+Müller
Lenker-Scheinwerferhalter verwendet, an dem ein kleines Alu-Winkelblech
angeschraubt wird (im Bild links oben noch zu lang).
Dadurch ist der Scheinwerfer um 2 Achsen drehbar und so gut
positionierbar, auch bei einem gebogenen Lenker.
Als Abblendscheinwerfer und zum Vergleich hab ich den sehr guten Busch+Müller Cyo Premium eingesetzt. Der wird von Frl.Schick gnadenlos überstrahlt. Das ist so, als ob der Cyo gar nicht an wäre!
Die Blendwirkung ist auch phänomenal - gerade im Einsatz als Lichthupe :-)
Deshalb darf Frl.Schick niemals als einziger Scheinwerfer montiert werden, sondern immer nur zusammen mit einem Abblendscheinwerfer!
Bei Dauereinsatz halten die Akkus ca 45 Minuten.
Die Materialkosten beliefen sich auf 77 Euro inklusive Versandgebühren.
Am besten baut man dazu die 3 AA NiMH (dieses mal direkt verlötet) in ein
kleines Gehäuse (gestrichelt)
zusammen mit 2 Schalter, Gleichrichter und der Kontroll-LED.
Der Anschluss erfolgt wieder über vergoldete Cinch-Stecker/Buchsen (kleine Kringel).
Leider kann man bei NiMH keine vernünftige elektrische
Ladekontrolle bauen. Hier hilft nur BRAIN 1.0 :-)
Nach etwa 6-7 Stunden sollte der Akku dann wieder voll sein, falls er
vorher ganz leer war. Zum Laden muss Frl.Schick latürnich AUS sein!