Taschenlampe Ultra AAA

Einsatzzweck

Eine kleine, leichte und vor allem helle Taschenlampe für den Helm, die nicht stört und sich schnell und einfach einschalten lässt, wenn (Wild-)Tiere den Weg kreuzen oder Autoisten meinen "nur wegen Radfahrer" nicht abblenden zu müssen.

Wozu Eigenbau?

Es gibt jede Menge kleine Taschenlampen fertig zu kaufen, warum also so was selber bauen?
Weil kommerzielle Taschenlampen mindestens einen der Nachteile haben:

Technik

Aufbau

Ein Kupferrohr dient als Kühlkörper. Zu kaufen gibt es nur Kupferrohr mit 1 mm Wandstärke - viel zu schwööör!
Ein Aluminiumrohr wäre bei gleicher Wandstärke zwar nur 1/3 so schwer, lässt sich aber nicht löten.
Also nehmen wir eben 0.1 mm dünnes Kupferblech und drehen unser Rohr selber (mit 62x33 mm)!

Die weiteren Teile sind Lithium Akku, LED, Optik, Druckschalter, Vorwiderstand und Ladebuchsen.

Der 0.47 Ohm Vorwiderstand wurde experimentell bestimmt: bei vollgeladenem Akku (4.2 V) fliessen 1.5 A, bei halbvollem Akku (3.7 V) sinds noch 1 A.

Der Vorwiderstand wird direkt an den Druckschalter gelötet und über eine kurze Litze auf den Minuspol des Akku.
Dabei ist zu achten, dass der Akku nur kurz erhitzt wird, sonst geht der kaputt!
Deshalb löten wir auch eine dünne Litze auf den Akku und nicht den dicken Widerstand direkt.

Auf den Akku Pluspol wird eine Ladebuchse (aus einer Platinen-Buchsenleiste) aufgelötet und in Verlängerung nach oben ein Anschlussdraht für die LED.
Stabilisiert und isoliert wird mit Heisskleber.
Der LED-Anschlussdraht muss mit Schrumpfschlauch isoliert werden!

Die Minus-Ladebuchse wird an den Eingang(!) des Schalters gelötet.

Aus einem 11 mm Aluminium Vollstab sägen wir einen Zylinder mit 10 mm Länge ab und feilen einen Schlitz für den Plus-Draht rein.
Dieser Zylinder wird als LED-Träger mit Arctic Silver in das Rohr eingeklebt.

UPDATE: "Arctic Silver" gibts leider nicht mehr, als Alternative bietet sich Silverbead Wärmeleitkleber an

Ein Draht für den LED-Minus-Anschluss wird an das Rohrende gelötet. Dazu braucht es einen kräftigen Lötkolben, weil das Rohr die Wärme gut ableitet.

Die LED wird mit Arctic Silver auf den LED Träger geklebt.

Die Akku-Einheit wird eingeschoben.

Die LED wird angelötet.

Der Optikhalter muss unten etwas aufgefeilt werden, damit die LED-Anschlussdrähte Platz haben.
Die Optik ist im Optikhalter eingeklipst und lässt sich leicht herausnehmen.
NICHT AUFFEILEN MIT EINGESETZTER OPTIK!

Die Optik mit Optikhalter wird mit Heisskleber aufgeklebt (leider fehlen hierzu die Bilder): zuerst aufsetzen und dann mit Heissklebepistolen einen Rand aussen rum setzen. Nicht andersrum, denn sonst quillt der Heisskleber nach innen.

Heisskleber hat im Gegensatz zu Epoxidkleber den Vorteil, dass jederzeit noch Korrekturen durchgeführt werden können, indem er nochmal mit Heissluftgebläse (notfalls tuts auch ein Fön) erwärmt wird.

Zur Vermeidung von Eigenblendung (der Optikhalter lässt Licht seitlich raus) wird ein Schrumpfschlauch aufgesetzt. Es geht aber auch Gewebeband.
Ebenso wird der Schalter geschrumpfschlaucht.
Der Schlitz im Rohr wird mit einen schmalen Selbstklebeklettband verschlossen, das später auch zur Befestigung dient.

Bei vollgeladenem Akku hat die Lampe 5 W und ist so NICHT dauerbetriebsfest! Sie wird nach wenigen Minuten so heiss, dass der Akku beschädigt wird. Man merkt das schnell, wenn man es in der Hand hält :-)

Die Helligkeit liegt weit über dem Niveau der besten kommerziellen AAA-Zellen betriebenen Taschenlampen - bei der Hälfte an Größe/Gewicht!
Ultra AAA hat 72 x 11 mm und wiegt nur 17 g.

Aufladen kann man Ultra AAA mit jedem Li-Ladegerät oder Labornetzteil mit 4.2 V.

Teileliste

Eigentlich ist das hier die Bauanleitung zu Ultra AAA 1.3
Ultra AAA 1.0, 1.1 und 1.2 waren Fehlkonstruktionen (zu schwer, nicht hell genug) und werden hier nicht dokumentiert :-}


Ultra AAA+

Nach einem Jahr Einsatz der Ultra AAA hab ich ein verbessertes Modell gebaut mit:

Ultra AAA 3.0

Weil das Biegen des Kupferblechs recht schwierig ist, habe ich die Version 3 des Ultra AAA mit Aluminiumrohr gebaut:


Siehe auch Ultra A und Ultra AA.


Ulli 'Framstag' Horlacher