Bericht vom 3. Stuttgarter Tandemwochenende 2000-05-13 - 2000-05-14

Nachdem sich sonst keiner aufgerafft hat, etwas zum 3. Stuttgarter Tandemtreffen zu schreiben, muss ich das wohl wieder tun...

Am Freitag 2000-05-12 kam wie jedes mal zum Stuttgarter Tandemtreffen Johannes Schinner 220 km aus Nürnberg angefahren. Allein auf seinem Tandem, aber dafür mit Anhänger, denn er wollte am Montag weiter nach Mosbach fahren um da ein gebrauchtes Tandem zu kaufen und das auf dem Anhänger drauf zurück nach Nürnberg zu fahren.

Am Samstagmorgen trafen kurz vor 10:00 dann bei uns ein:

Wir mussten noch einige Sättel, Sattelstützen und Pedale tauschen und so wurde es doch 11:00 bis wir zur Abfahrt bereit waren. Mein Stoker wurde schon ganz ungeduldig:
"Blöde Schrauberei! Wann gehts denn endlich los!?" :-)

Wir sind dann aus Maichingen raus gefahren, unter der A8 durch und zum Glemseck runter. Das hat ein langes 15% Gefälle wo man richtig schön runterbrausen kann. Oben an der Kuppe hat uns grad noch ein Motorrad überholt und es kam genau so wie ich es geahnt hatte: er wurde nur unwesentlich schneller und blockierte uns. Ich wollte bei 75 km/h überholen, aber das liess er nicht zu, in dem er nach links ausscherte. Schneller konnte er wohl nicht fahren in der Kurve. Soll er halt zu Fuss gehen und keine Tandems aufhalten, pah!

Nach dem Aufstieg zur Solitude sind wir dann über Gerlingen nach Ditzingen zu Pedalkraft (http://www.pedalkraft.de) gefahren, wo wir einige Tandems und Liegeräder begutachteten und auch probegefahren sind.

Hinter Ditzingen sind wir autofreie Wirtschafts- und Waldwege bis ins Enztal gefahren und da flußaufwärts bis Pforzheim. Da gibt es einen sehr schönen großen Park und einen tollen Biergarten. Genau das Richtige für uns zum Pause machen. Wir bzw unsere Tandems wurden von dem Biergartenpublikum dann auch ausreichend bestaunt.

Nach der Pause gings weiter durch Pforzheim bis zum Würmtal, dessen verschlängelten Lauf wir ostwärts folgten. Anfangs war der Weg sehr schön: schattig, autofrei und geteert. Leider wurde er nach einigen Kilometern dann SEHR schlammig. Wir sahen hinterher gut eingesaut aus. An einer Brücke konnten wir dann auf die Straße wechseln und mit hohem Tempo (konstant über 30 km/h) die letzten 20 km heimzus heizen, wobei wir etliche Solos überholten. Ganz heim schafften wir es aber nicht auf Anhieb, denn in Weil der Stadt fiel uns ein türkisches Restaurant mit Terasse an, wo wir noch einkehren mussten :-)

Etwas über 100 km fuhren wir an diesem Samstag.

Die Fuechsles und Johannes übernachteten bei uns und am nächsten Tag fuhren wir nach dem Frühstück zum Goldberg in Sindelfingen, wo die offizielle Tour beginnen sollte (In Zusammenarbeit mit dem ADFC Böblingen/Sindelfingen). Es kamen dann 13 Tandems zusammen und ein Reporter der Sindelfinger Zeitung machte Bilder und Interviews.

Wir fuhren zuerst durch den Sindelfinger Wald bis Musberg, wo wir auf die Brücke zum Siebenmühlental hinauffuhren. Dort gibt es einen 20 m langen Schotterweg mit über 20% Steigung. Wir kamen als erste und mit etwas Schwung auch ohne abzusteigen oben an. Die meisten anderen Tandems hinter uns mussten leider schieben, weil sie sich ineinander verkeilt hatten. Gemein :-)

Oben auf der Brücke stiess ein weiteres Tandempaar aus Leinfelden zu uns und so fuhren 14 Tandems fröhlich klingelnd (Inlineskater mussten verscheucht werden) das Siebenmühlental herunter. Unten angekommen gings nach Neuenhausen wo wir die Straße verliessen und ins Schaichtal einbogen. Das gehört zum Naturschutzgebiet Schönbuch und ist nicht geteert. Die Wege da sind aber gut befestigt und nur an selten gab es etwas schlammige Stellen. Bis Dettenhausen blieb die Gruppe ziemlich gut beieinander, nur ab da ging es nun den einzigen Berg der Tour hoch und entsprechend zog sich alles auseinader. Beate und ich kamen mal wieder als Letzte oben an :-)

Von da aus gings kontinuierlich auf breiten Straßen aber mit kaum Verkehr runter ins Neckartal nach Tübingen rein wo uns nach 45 km wieder ein Biergarten erwartete. Da trafen wir zufällig auf ein weiteres Tandempaar, das uns ganz groß anstarrte und meinte "Hui! So viele Tandems auf einem Haufen haben wir noch nie gesehen! Ist das toll! Dürfen wir mit euch fahren?" Klar durften sie das :-)

Und so fuhren wir nach dieser Mittagspause den Neckar entlang bis Rottenburg wo wir uns in einem Straßencafe breit machten. Wieder waren wir die Attraktion des Tages :-)

Von Rottenburg aus gings nach Norden zurück bis zum Rand des Schönbuchs, die Ammer entlang nach Herrenberg, womit 3 schöne Städte mit historischer Altstadt abgehakt waren. So viel zum kulturellen Anspruch der Tour :-)

Von Herrenberg aus waren es dann noch 25 km bis Böblingen ins Seegärtle- Biergarten. Allerdings diffundierten uns auf diesem letzten Streckenabschnitt die meisten Tandems weg, so dass wir nur noch 6 Tandempaare am Schluß waren. 110 km wurden es an diesem Tag für uns.

Wir hatten absolut geniales Fahrradwetter: um die 24°C und keine einzige Wolke am Himmel!

Es gibt auch noch ein paar Bilder vom Sonntag.

Jetzt stellt ihr euch hoffentlich die Frage: "Warum waren wir bloss nicht mit dabei?!". Ich kann euch sagen: Ihr ärgert euch zurecht :-)

Ulli Horlacher